Wie bringe ich komplexe Motive aufs Papier, ohne mich zu verlaufen?

Wie bringe ich komplexe Motive aufs Papier, ohne mich zu verlaufen?

Einfach alles zeichnen – mit der BTK-Methode

Liebe Leserin, lieber Leser,

Neulich hat mich jemand gefragt, wie man es schafft, alles zeichnen zu können.

Also nicht nur Pflanzen und Tassen – sondern auch Tiere, Menschen, Bäume, ganze Szenen.

Meine Antwort: mit einer Methode, die locker ist, leicht zu merken und überraschend effektiv.

Ich nenne sie: BTK.

Und nein, das steht nicht für better than Kunstunterricht – obwohl ich's nicht abstreiten würde.

BTK steht für Basis – Typische Silhouette – Kontraste.

Drei einfache Schritte, die dir helfen, jedes Motiv auf deine Weise sichtbar zu machen – und zwar so, dass es lebendig wirkt.

 

Schritt 1: Die Basis – nicht präzise, sondern spürbar

Wenn ich ein neues Motiv beginne, überlege ich zuerst: Wie kriege ich das aufs Papier, ohne mich zu verkopfen?

Die Antwort ist immer dieselbe: Ich suche nach einer lockeren Grundform, die das Wesen einfängt – nicht das exakte Aussehen.

Das kann ein schiefer Tropfen sein, ein langgezogenes Oval mit einem Huckel oder eine schräge Klecksform.

Manchmal skizziere ich sie mit einem flach gehaltenen Buntstift, manchmal mit dem Handballen, einem Borstenpinsel oder den Fingern.

Oder ich mache einen Aquarellklecks und puste ihm mit einem Strohhalm kleine „Nasen“.

Alles, was mich davon abhält, zu präzise zu zeichnen, ist willkommen.

Denn das Ziel in diesem Schritt ist: locker anfangen, nicht denken, einfach machen.

 

Schritt 2: Die typische Silhouette – was macht das Motiv erkennbar?

Im zweiten Schritt kommt die Form dazu, an der man erkennt, worum es geht.

Und hier wird es spannend: Ich frage mich nicht nur „Wie sieht das aus?“, sondern vor allem: Was ist typisch?

Ja, Wissen über Anatomie oder Aufbau hilft – gerade bei Tieren oder Menschen.

Aber lebendig wird es erst, wenn du versuchst, den Charakter deines Motivs zu erfassen.

Ein Fuchs darf ruhig ein bisschen schlau aussehen – mit schmalen Augen und leichtem Grinsen.

Eine Maus wirkt freundlich und neugierig, mit rundem Körper und spitzer Nase.

Eine Katze? Anmutig, vielleicht ein bisschen arrogant, mit abwartender Haltung.

Und bei Bäumen?

Majestätisch. Wild. Knorrig. Oder alt und voller Lebenserfahrung.

Wenn du das erkennst – und es bewusst zeichnest – dann bringst du deine Motive zum Leben.

 

Schritt 3: Kontraste – das Leben zwischen den Linien

Im letzten Schritt kommt Tiefe und Ausdruck ins Bild.

Durch Schraffuren, dicke Linien, kräftige Farben oder bewusste Leerräume entsteht Spannung.

Auch hier musst du nichts „richtig“ machen. Es geht nur darum, deinem Motiv einen Fokus zu geben.

Was soll ins Auge fallen? Wo darf etwas ungenau bleiben?

Du entscheidest – und dadurch wird dein Bild deins.

 

Von der Tasse bis zur Oma mit Rollator – alles ist möglich

Mit BTK kannst du wirklich jedes Motiv vereinfachen – und zeichnen:

Ein Skateboard-Teenager, eine Oma mit Dutt, ein Vater mit Zwillingen, ein knorriger Baum oder ein störrischer Dackel.

Denn wenn du den Charakter siehst – nicht nur die Form – dann hast du den Schlüssel in der Hand.

Und weißt du, was das Beste ist?

Du kannst sofort loslegen.

Das PDF mit der vollständigen Anleitung, Übungen und Inspirationen gibt es für kleines Geld direkt hier im Shop.

 

Kleine Übung für heute:

  1. Wähle ein Objekt oder ein Lebewesen – gern auch etwas Komplexes.
  2. Überlege: Was ist die Grundform? Was ist typisch? Was ist der Charakter?
  3. Zeichne in drei Schritten: Basis – Silhouette – Kontraste.
  4. Und dann schau mal, wie dein Motiv auf dem Papier plötzlich spricht.

 

Kurz-Tipp:

Wenn du Menschen zeichnen willst – vergiss das Anatomie-Buch.

Stell dir lieber die Szene vor: Oma mit Rollator, Vater mit Kind, Teenie auf dem Scooter.

Dann weißt du, worauf es ankommt – und BTK bringt’s aufs Papier.

 

Neugierig? Dann lade dir das PDF runter

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